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Autor Thema: "Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"  (Gelesen 19344 mal)

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Scurlock

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #105 am: 11. Oktober 2012, 12:35:57 »
Von immer ist nie die Rede gewesen. Aber sobald das für den Schurken zuviel wird, kann man da sehr leicht gegensteuern.
Vor dem Beginn anzukündigen: Hey, ein großer Teil der Gegner wird Untot sein, stellt euch bitte auch darauf ein.
Oder eine Undead Bane oder Disrupting Waffe irgendwann mal als Waffe dem Schurkenspieler zukommen zu lassen. Oder einen Waffencrystall.
Oder ihm eine Variante von Swift Hunter für Schurken/Waldläufer anzubieten.  Oder dem Kleriker darum bitten für den Schurken Disrupting vorzubereiten.
Das ist wohl kaum "nicht nur ungleich viel mehr Arbeit, sondern ist auch noch eine undankbare Aufgabe."
Der SL soll also vor Beginn jeder Spielsitzung verkünden, gegen welche Monster die Gruppe anzutreten hat? Das ist nicht Dein Ernst. Auch die meisten Alternativen halte ich nur für bedingt spieltauglich, da sie entweder an mögliche Regelanpassungen gekoppelt sind oder gewisse magische Gegenstände vorraussetzen, die so einfach nicht zu beschaffen sind.
Einzig und allein den Klerikerzauber halte ich für praktikabel. Interessanterweise ist die Bitte an den Kleriker allerdings in meinen Augen nicht SL-Aufgabe, sondern vielmehr eine der Grundzüge von gruppenorientiertem Zusammenspiel und fällt damit den Spielern zu.  
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Scurlock

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #106 am: 11. Oktober 2012, 12:40:12 »
Zitat
Egospaßspieler
Wer spielt denn bitte Spiele ausschließlich nach dem Motto "Ich spiele hier mit, damit alle anderen Spass haben...und das ist dann mein Spass!"?
Wenn ich mir hier einige Vorstellungen, wie der SL zu leiten hat, ansehe, scheint das die Erwartungshaltung an den SL zu sein.
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Tie_Key

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #107 am: 11. Oktober 2012, 12:48:14 »
Der SL soll also vor Beginn jeder Spielsitzung verkünden, gegen welche Monster die Gruppe anzutreten hat? Das ist nicht Dein Ernst.

Nein, soll er gewiss nicht. Und das wird auch keiner fordern.
Aber wenn man jetzt sowas wie CotSQ bspw. spielt wird man als SL schnell feststellen: Mindestens 50% aller Gegner sind Untot. Da könnte man dann doch zumindest mal auf die Idee kommen das vorher mitzuteilen.

Zitat
Auch die meisten Alternativen halte ich nur für bedingt spieltauglich, da sie entweder an mögliche Regelanpassungen gekoppelt sind oder gewisse magische Gegenstände vorraussetzen, die so einfach nicht zu beschaffen sind.
Und wo ist das Problem damit? Das ist deine Welt! Du bist der Spielleiter. Einen gescheiterten Abenteurer irgendwo einzubauen, dessen Waffe dort irgendwo liegt. Oder meinetwegen auch einem Untoten der sie benutzt um Macht über andere Untote zu erlangen. Und wo liegt das Problem bei einer Regeländerung, wenn das für alle Spieler ein Mehrgewinn an Spaß bedeutet?

Zitat
Einzig und allein den Klerikerzauber halte ich für praktikabel. Interessanterweise ist die Bitte an den Kleriker allerdings in meinen Augen nicht SL-Aufgabe, sondern vielmehr eine der Grundzüge von gruppenorientiertem Zusammenspiel und fällt damit den Spielern zu. 
Und wenn die Spieler einfach darauf nicht kommen oder der Kleriker das stattdessen immer auf den Kämpfer wirkt?
Proud Member of the PL

Speren

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #108 am: 11. Oktober 2012, 12:53:11 »
Zitat
Egospaßspieler
Wer spielt denn bitte Spiele ausschließlich nach dem Motto "Ich spiele hier mit, damit alle anderen Spass haben...und das ist dann mein Spass!"?
Wenn ich mir hier einige Vorstellungen, wie der SL zu leiten hat, ansehe, scheint das die Erwartungshaltung an den SL zu sein.
Um den Spiess mal umzudrehen:
Bei einigen habe ich das Gefühl, regelrechte Egospass-SL zu sein, nach dem Motto:
"My world, my rules." ;)
No one touches the faerie!

Wormys_Queue

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #109 am: 11. Oktober 2012, 12:58:31 »
Wer spielt denn bitte Spiele ausschließlich nach dem Motto "Ich spiele hier mit, damit alle anderen Spass haben...und das ist dann mein Spass!"?

Ich würde es nur leicht umformulieren: Ich spiele mit, damit alle, auch ich, Spass haben.

Gerade als Spielleiter ist für meinen eigenen Spielspass durchaus entscheidend, dass die Spieler selber Spass haben. Schließlich ist es für mich viel befriedigender, wenn die Spieler gerne zum nächsten Abend erscheinen, weil sie sich auf die Fortführung des Abenteuers freuen.

Das Problem beginnt aber schon damit, dass die Spieler selbst unterschiedliche Definitionen von Spielspass bringen. Und ich natürlich eine eigene Definition von Spielspass haben. Jetzt verstehen die Spieler zwar zumeist, dass sie einen gewissen Grad an Rücksicht auf die anderen Spieler nehmen müssen. Dem Spielleiter gegenüber halten sie das aber gerne für unnötig, der soll seine Dienstleiterfunktion wahrnehmen und ansonsten gefälligst die Klappe halten. Tut er das nicht, wird sofort "Willkür" geschrieen.

Da kann man dann entweder eingeschüchtert den Kopf zurückziehen, oder man macht es wie Xiam und antwortet grinsend mit: Stimmt!  :D
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Scurlock

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #110 am: 11. Oktober 2012, 13:05:19 »
Nein, soll er gewiss nicht. Und das wird auch keiner fordern.
Aber wenn man jetzt sowas wie CotSQ bspw. spielt wird man als SL schnell feststellen: Mindestens 50% aller Gegner sind Untot. Da könnte man dann doch zumindest mal auf die Idee kommen das vorher mitzuteilen.
Ehrlich gesagt, nein. Ich möchte als Spieler von meinem SL überrascht werden und mir nicht im Vorfeld erzählen lassen, welche Monster, Gegenstände oder gar Plotpoints im Abenteuer vorkommen. So halte ich es dann auch als SL. Wenn die Information innerhalb des Rollenspiels erspielt wird, ist das hingegen etwas anderes.
Zitat
Und wo ist das Problem damit? Das ist deine Welt! Du bist der Spielleiter. Einen gescheiterten Abenteurer irgendwo einzubauen, dessen Waffe dort irgendwo liegt. Oder meinetwegen auch einem Untoten der sie benutzt um Macht über andere Untote zu erlangen. Und wo liegt das Problem bei einer Regeländerung, wenn das für alle Spieler ein Mehrgewinn an Spaß bedeutet?
Weil dadurch der Eindruck entsteht, dass der SL diesen Gegenstand im Abenteuer genau deshalb dorthin plaziert hat. Aber auch hier gilt, dass wenn der Gegenstand plottechnisch Sinn macht, kann er auch plaziert werden. Nur sollte man das nicht aus Metagame-Gründen, also den falschen, erwarten.
Zitat
Und wenn die Spieler einfach darauf nicht kommen oder der Kleriker das stattdessen immer auf den Kämpfer wirkt?
Ähm, dann haben sie Pech gehabt oder besser dann müssen sie aufgrund ihres dummen Verhaltens mit den selbst auferlegten Einschränkungen leben. Schließlich kann es nicht Aufgabe des SL sein, den Spielern zu sagen, wie sie zu spielen haben. Es sei denn, die Gruppe besteht ausnahmslos aus Rollenspielanfängern. Da sollte man dann Hilfestellung leisten. Allerdings heulen Rollenspielanfänger in der Regel nicht so rum.
« Letzte Änderung: 11. Oktober 2012, 13:07:41 von Scurlock »
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Tie_Key

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #111 am: 11. Oktober 2012, 13:08:01 »
Das Problem beginnt aber schon damit, dass die Spieler selbst unterschiedliche Definitionen von Spielspass bringen. Und ich natürlich eine eigene Definition von Spielspass haben. Jetzt verstehen die Spieler zwar zumeist, dass sie einen gewissen Grad an Rücksicht auf die anderen Spieler nehmen müssen. Dem Spielleiter gegenüber halten sie das aber gerne für unnötig, der soll seine Dienstleiterfunktion wahrnehmen und ansonsten gefälligst die Klappe halten. Tut er das nicht, wird sofort "Willkür" geschrieen.

Da kann man dann entweder eingeschüchtert den Kopf zurückziehen, oder man macht es wie Xiam und antwortet grinsend mit: Stimmt!  :D
Oder andere Spielleiter empfinden sich gar nicht in dieser Dinstleiterfunktion, sondern spielen mit den Spielern. Und die wundern sich dann vielleicht, wieso andere Spielleiter diesen Vorwurf bekommen und wieso diese erst dann glücklich sind, wenn diese Willkür praktiziert werden kann.
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Tempus Fugit

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #112 am: 11. Oktober 2012, 13:08:54 »
Das ist bei der Anfangsproblematik hier im Thread aber nicht der Punkt. Dummerweise jagt wieder mal ein Extrembeispiel das andere. Es wird sich an Details wie dem Schaden von Schurken gegen Untote hochgezogen oder werden "ich will oder bin sonst bockig"-Kommentare abgegeben , ohne wirklich auf die berechtigte Kritik von Xiam einzugehen. Und das ist albern.
Das mag aber daran liegen, dass auch Xiam (er steht hier für ein Synonym) auch eben nur auf die Teile eingehen, die ihrerm Standpunkt entgegen kommen einfach nur um nicht sagen zu "müssen", wie man mit diesem Punkt umgeht oder ob man den einfach verschweigt.

Zitat
Und? Was ist der Punkt? Letztlich ist damit immer noch nicht beantwortet, wann der Spielspaß verloren geht und wann es Überhand nimmt.  Wenn ich einige Kommentare hier betrachte, scheinen sich die (Schurken)spieler schon vom SL gemobbt zu fühlen, wenn an ein, zwei Abenden Untote oder Konstrukte die Gegner der Stunde sind.  Und ich meine damit nicht das Beispiel vom Dungeon mit den Untoten und Konstrukten mit Arcane Sight. Das war für die Tonne, weil es dem Realitätscheck nicht standhält. Oder was ist mit Flüchen oder Einschränkungen, die aufgrund von fehlenden Heilmöglichkeiten mal nicht am selben oder folgenden Spielabend aufgehoben werden können. Das ist doch die Problematik, die Xiam eingangs angesprochen hat und auf die zuletzt nicht wirklich eingegangen worden ist. Wenn ich also die Reaktionen zuletzt hier im Thread auf Xiams geschilderte Situationen betrachte, kann ich nicht anders als schlussfolgern, dass hier mehr Heulsusen  und Egospaßspieler vertreten sind als gedacht.
Dazu sage ich etwas, wurde aber auch nicht aufgegriffen. Ich kann dir nicht sagen, wann dein Spielspaß nicht mehr gegeben ist, aber diesen Punkt wird es geben. Ob das entsteht, wenn dein Schurke 3 Realstunden nichts zu einer Sache beitragen kann oder ob das bei 300 Stunden liegt musst du selbst wissen.
Auch zu deinem anderen Punkt sagte ich etwas. Der SL muss auf die verminderte Schlagkraft seiner Gruppe dann eingehen und das traue ich ganz ehrlich nicht vielen SL zu, schon gar nicht wenn sie ein Kaufabenteuer am Platz liegen haben. Dazu müssen die Spieler auch genügend Vertrauen in ihren SL haben, dass er dieses tut und kann.

Zitat
Weil Spielleitung im Gegensatz zum Spielen nicht immer nur Spaß, sondern auch ne Menge Arbeit bedeutet. Und das Anpassen eines Abenteuers an die Bedürfnisse jeden Spielers (nicht Charakters!) am Tisch bedeutet nicht nur ungleich viel mehr Arbeit, sondern ist auch noch eine undankbare Aufgabe.
Oder um mal bei den Untoten zu bleiben, kann es ja nicht die Aufgabe des SL's zu sein die Stadt der Untoten, die die Gruppe im Rahmen des Abenteuers besuchen soll, möglichst schurkenkombatibel zu machen, damit der betreffende Spieler auch immer schön seine Sneakattack anbringen kann...
Wenn der SL diese Arbeit nicht bringen möchte, dann ist er kein SL, denn wie du selber sagst gehört das dazu.
Und natürlich ist es auch die Aufgabe des SL ein Abenteuer zu wählen, wo ein Spieler mit seinem SC nicht unnütz ist, oder er muss dem Spieler vorher einfach ganz simpel sagen, dass diese Art SC in der Kampagne nicht wirklich glücklich wird.
Übermensch, weil Rollenspieler

Speren

  • Lektor
"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #113 am: 11. Oktober 2012, 13:09:26 »
Zitat
Allerdings heulen Rollenspielanfänger in der Regel nicht so rum.
Richtig, DAS kenne ich insbesondere von Old School™-Spielern, die immer mehr bemängeln, wie Ruleplay alles geworden ist und früher doch alles schöner war. :D
Als Rollenspiel nocht so richtig "Roleplay" war...inklusive schwarzer SL-Maske. ;)
No one touches the faerie!

Tie_Key

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #114 am: 11. Oktober 2012, 13:16:25 »
Ehrlich gesagt, nein. Ich möchte als Spieler von meinem SL überrascht werden und mir nicht im Vorfeld erzählen lassen, welche Monster, Gegenstände oder gar Plotpoints im Abenteuer vorkommen. So halte ich es dann auch als SL. Wenn die Information innerhalb des Rollenspiels erspielt wird, ist das hingegen etwas anderes.
Der arme Spielleiter wenn er dann irgendwann feststellt, dass die Spieler gar keinen Bock darauf haben seine Kampange zu spielen und sein ganzes vorbereitetes Material nicht gebraucht wird.
Du kündigst bei sowas wie Kingmaker nicht an, dass es im groben darum geht ein Königreich aufzubauen. Oder bei Way of the Wicked, dass sie doch bitte böse Charaktere spielen sollen und es grob darum geht, das Königreich des Guten zu stürzen? Du fragst deine Spieler nicht ob sie Lust auf einen Dungeoncrawl haben bevor du sie in "The worlds Largest Dungeon" schickst?

Zitat
Weil dadurch der Eindruck entsteht, dass der SL diesen Gegenstand im Abenteuer genau deshalb dorthin plaziert hat. Aber auch hier gilt, dass wenn der Gegenstand plottechnisch Sinn macht, kann er auch plaziert werden. Nur sollte man das nicht aus Metagame-Gründen, also den falschen, erwarten.
Aus welchen Gründen das geschieht ist mir eigentlich egal. Du hast gesagt, dass ist ein RIESEN Aufwand. Und: selbst wenn es keinen Sinn machen sollte, man wirklich keinen Grund findet wieso die Waffe da liegt: Wen soll das stören? Werden die Spieler dir an die Gurgel gehen deswegen? Also musst du nur einen Grund für dich selbst finden. Und wenn der letztlich heisst: Einer meiner Spieler hat momentan keinen Spaß - dann ist das nicht Grund genug? Verlierst du dadurch Spaß?

Zitat
Ähm, dann haben sie Pech gehabt oder besser dann müssen sie aufgrund ihres dummen Verhaltens mit den selbst auferlegten Einschränkungen leben. Schließlich kann es nicht Aufgabe des SL sein, den Spielern zu sagen, wie sie zu spielen haben. Es sei denn, die Gruppe besteht ausnahmslos aus Rollenspielanfängern. Da sollte man dann Hilfestellung leisten. Allerdings heulen Rollenspielanfänger in der Regel nicht so rum.
Wieso sollte der Schurke alle Kleriker Zauber kennen? Und wenn der Kleriker mit Turn Undead zufrieden ist, wieso sollte der sich zu Hause die Mühe machen nach so einem Zauber zu suchen. Und immer noch der Punkt: Du hast ein Problem was du als nur schwer lösbar, als mit riesen Aufwand zu beheben beschrieben hast. Und dann löst du es nicht, weil sie da nicht selbst drauf kommen? Dann lässt du lieber den Schurkenspieler, diese Heulsuse, keinen Spaß haben als diesen winzigen Schritt auf ihn zuzugehen?
« Letzte Änderung: 11. Oktober 2012, 13:27:24 von Tie_Key »
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Wormys_Queue

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #115 am: 11. Oktober 2012, 13:30:26 »
Oder andere Spielleiter empfinden sich gar nicht in dieser Dinstleiterfunktion, sondern spielen mit den Spielern. Und die wundern sich dann vielleicht, wieso andere Spielleiter diesen Vorwurf bekommen und wieso diese erst dann glücklich sind, wenn diese Willkür praktiziert werden kann.

Den Vorwurf kriegst du in genau 2 Fällen nicht. Entweder hast du unglaublich viel Glück mit deinen Spielern (soll vorkommen), oder du erfüllst eben genau diese Dienstleistungsfunktion. Man kann sich natürlich selber betrügen und sich das dann schön reden. Aber de fakto ist der Verzicht auf alles, was von den Spielern als Einschränkung empfunden werden könnte, genau das. Nämlich eine reine Dienstleistung im Sinn von: Euer Spass = Mein Spass.


Zitat von: Speren
"My world, my rules." ;)

Das spielt sicher eine Rolle. Wer wie ich Weltenbau um seiner selbst Willen betreibt, der baut nicht unbedingt generische Fantasywelten a la D&D, in denen alles geht, was in irgendwelchen Regelbüchern steht und möchte natürlich dann auch, das im Spiel die Themen auftauchen, die integraler Teil der Welt sind. Wenn sich da die Spieler nicht drauf einlassen wollen und Sachen einfordern, die zwar Bestandteil der Regeln, aber nicht der Welt sind, liegt die Versuchung, einfach: "Geht aber nicht." zu sagen, sehr nahe.

Tatsächlich aber stellt sich das Problem ja sogar in Shared Worlds a la Vergessene Reiche. Da ändern sich mit den Editionswechseln die Inhalte, und wenn man das dann vermischt (z.B. 4E Regeln, aber die Prä-4E-Realms), hat man plötzlich eine Diskussion am Hals, wieso Spieler XYZ keinen Dragonborn spielen darf, der aus Tymanther stammt. Und der Hinweis, dass es in den Prä-4E-Realms weder Dragonborn noch das Land Tymanther gab, wird dann halt mit "Bäh, Willkür, Spielerbevormundung" gekontert.

Nur um nicht falsch verstanden zu werden: Wenn ich eine Spielwelt anbiete, die von den Spielern aber (warum auch immer) nicht akzeptiert wird, ist das zwar schade, aber kein Grund, beleidigt zu sein. Aber wenn die Spieler diese Spielwelt akzeptieren, dann aber bitte doch auch mit denen dort geltenden Regeln und entsprechend den Abweichungen von den Regelbüchern und gegebenenfalls Einschränkungen. Zumal ich für Extrawünsche durchaus zugänglich bin, aber da muss dann eben auch mal ein begründetes (!) Nein des SL so hingenommen werden.
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Wormy's Worlds

Scurlock

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #116 am: 11. Oktober 2012, 13:38:29 »
Das mag aber daran liegen, dass auch Xiam (er steht hier für ein Synonym) auch eben nur auf die Teile eingehen, die ihrerm Standpunkt entgegen kommen einfach nur um nicht sagen zu "müssen", wie man mit diesem Punkt umgeht oder ob man den einfach verschweigt.
Point taken.

Zitat
Dazu sage ich etwas, wurde aber auch nicht aufgegriffen. Ich kann dir nicht sagen, wann dein Spielspaß nicht mehr gegeben ist, aber diesen Punkt wird es geben. Ob das entsteht, wenn dein Schurke 3 Realstunden nichts zu einer Sache beitragen kann oder ob das bei 300 Stunden liegt musst du selbst wissen.
Ja, das ist richtig und ist mir auch bewusst. Letztlich sollte man nur bedenken, wie das Nichtstun definiert ist. Bei der aktuellen Diskussion geht es gerade nur darum, dass der Schurke bei Untoten verminderten Schaden macht. Aber ein Spielabend reduziert sich eben nicht allein auf den Kampf. Und ich werde als SL dem Schurken auf Krampf nicht einen Gegenstand oder Fähigkeit zuweisen, damit er sich in der Stadt der Untoten kämpferisch behaupten kann. Ich sehe da meine Aufgabe viel eher darin, ihm Möglichkeiten zu geben, seine anderen zahlreichen Fähigkeiten einzusetzen. Sei es das Fallen finden oder das Auskundschaften.
Zitat
Auch zu deinem anderen Punkt sagte ich etwas. Der SL muss auf die verminderte Schlagkraft seiner Gruppe dann eingehen und das traue ich ganz ehrlich nicht vielen SL zu, schon gar nicht wenn sie ein Kaufabenteuer am Platz liegen haben. Dazu müssen die Spieler auch genügend Vertrauen in ihren SL haben, dass er dieses tut und kann.
Natürlich muß der SL auf die verminderte Kampfkraft seiner Gruppe eingehen. Aber das heisst doch nicht im Umkehrschluss, dass ich ihnen zu aller Zeit und an jedem Ort sämtliche Ressourcen zugestehen muß.
Zitat
Wenn der SL diese Arbeit nicht bringen möchte, dann ist er kein SL, denn wie du selber sagst gehört das dazu.
Und natürlich ist es auch die Aufgabe des SL ein Abenteuer zu wählen, wo ein Spieler mit seinem SC nicht unnütz ist, oder er muss dem Spieler vorher einfach ganz simpel sagen, dass diese Art SC in der Kampagne nicht wirklich glücklich wird.
Ja, er muß durchaus Rücksicht auf die Zusammenstellung der Gruppe nehmen. Aber wie gesagt darf er auch nicht auf alles und jede kleine Schwäche Rücksicht bei der Auswahl oder Ausarbeitung des Abenteuers nehmen. Denn ansonsten wird es irgendwann beliebig.

Du kündigst bei sowas wie Kingmaker nicht an, dass es im groben darum geht ein Königreich aufzubauen.
Ich kündige in diesem Falle an, dass die Spieler alle Freiheiten der Welt haben und wenn sie so wollen auch ein Königreich aufbauen können. Ob es ihnen gelingt, oder ob sie diesen Weg verfolgen wollen, liegt dann bei ihnen.
Zitat
Oder bei Way of the Wicked, dass sie doch bitte böse Charaktere spielen sollen und es grob darum geht, das Königreich des Guten zu stürzen? Du fragst deine Spieler nicht ob sie Lust auf einen Dungeoncrawl haben bevor du sie in "The worlds Largest Dungeon" schickst?
Ich mache keine Vorgaben und sage meinen Spielern nicht was und wie sie zu spielen haben. Wenn sie innerhalb einer Kampagne von einem großen Dungeon hören und unbedingt dort hinwollen, dann spiele ich mit ihnen auch "The worlds largest Dungeon". Aber als Prämisse setze ich das nicht.

Zitat
Aus welchen Gründen das geschieht ist mir eigentlich egal. Du hast gesagt, dass ist ein RIESEN Aufwand. Und: selbst wenn es keinen Sinn machen sollte, man wirklich keinen Grund findet wieso die Waffe da liegt: Wen soll das stören? Werden die Spieler dir an die Gurgel gehen deswegen? Also musst du nur einen Grund für dich selbst finden. Und wenn der letztlich heisst: Einer meiner Spieler hat momentan keinen Spaß - dann ist das nicht Grund genug? Verlierst du dadurch Spaß?
Ich verliere dann Spaß, auch als Spieler, wenn der Regeleingriff innerhalb der Spielwelt keinen Sinn ergibt oder ich den Eindruck habe, dass dies nur aus Metagame-Gründen vorgenommen wurde.
Zitat
Wieso sollte der Schurke alle Kleriker Zauber kennen? Und wenn der Kleriker mit Turn Undead zufrieden ist, wieso sollte der sich zu Hause die Mühe machen nach so einem Zauber zu suchen. Und immer noch der Punkt: Du hast ein Problem was du als nur schwer lösbar, als mit riesen Aufwand zu beheben beschrieben hast. Und dann löst du es nicht, weil sie da nicht selbst drauf kommen? Dann lässt du lieber den Schurkenspieler, diese Heulsuse, keinen Spaß haben als diesen winzigen Schritt auf ihn zuzugehen?
Die Leute sitzen an einem Tisch und deren Charaktere sind als Gruppe gemeinsam unterwegs. Ist da ein wenig Kommunikation zwischen den Spielern zu viel verlangt?
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Tie_Key

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #117 am: 11. Oktober 2012, 13:44:01 »
Den Vorwurf kriegst du in genau 2 Fällen nicht. Entweder hast du unglaublich viel Glück mit deinen Spielern (soll vorkommen), oder du erfüllst eben genau diese Dienstleistungsfunktion. Man kann sich natürlich selber betrügen und sich das dann schön reden. Aber de fakto ist der Verzicht auf alles, was von den Spielern als Einschränkung empfunden werden könnte, genau das. Nämlich eine reine Dienstleistung im Sinn von: Euer Spass = Mein Spass.
Und das weißt du genau woher? Gibts dazu eine Studie?

Ich bin sowohl Spielleiter als auch Spieler. Und ich brauche als Spielleiter nicht diesen Ego Kick, dass ich der Meister des Spiels bin. Und auch die SL die ich bisher hatte, konnte man grob in 2 Kategorien einteilen (und natürlich in Mischformen):
Variante 1: Ist hingegangen hat mit den Spielern geredet und herauzufinden versucht was denen Spaß machen würde. Und dann etwas gewählt was sowohl ihm als auch denen Spaß gemacht hat.
Variante 2: Hat seine Vorstellung von Rollenspiel gehabt und die war absolut. Die Interessen der Spieler war denen eigentlich egal, hauptsache die konnten ihre Geschichte erzählen und die Spieler machten das was sie sollten.
Proud Member of the PL

"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #118 am: 11. Oktober 2012, 13:49:13 »
Die Schurken - Untoten Diskussion ist echt lächerlich. Ihr redet fast so als hatte der Schurke nur 2 Tasten (Tumble & Attack) wie bei einem Computerspiel. Und sobald er keine Sneak attack hat kann er eigentlich einpacken und wir von seinen Mitspielern schlimmstenfalls verhöhnt.
Aber grade der Schurke ist doch einer der vielseitigen Charaktere. Mit use magic item kann er Zauberstäbe benutzen, er kann Brandsätze bauen und werfen oder einfach den anderen Kämpfern helfen (aid another). Nur weil er sich als Striker sieht hat der doch kein verbrieftes Recht auf die Rolle. Das mir der Spielleiter mit Undead-Bane oder ähnlichem dagegen hilft, würde mich eher beleidigen. Nichts ist für Spieler schlimmer als das Gefühl die Herrausforderung nicht aus eigener Kraft geschafft zu haben.

Tie_Key

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"Wir machen erst weiter, wenn mein SC die Einschränkung los geworden ist!"
« Antwort #119 am: 11. Oktober 2012, 13:56:06 »
Ich mache keine Vorgaben und sage meinen Spielern nicht was und wie sie zu spielen haben. Wenn sie innerhalb einer Kampagne von einem großen Dungeon hören und unbedingt dort hinwollen, dann spiele ich mit ihnen auch "The worlds largest Dungeon". Aber als Prämisse setze ich das nicht.
Wenn ich dich richtig verstehe spielst du also schonmal keine Kaufabenteuer. Außerdem hat deine Kampange entweder keinen roten Faden der von Anfang an feststeht oder du hälst ihn deinen Spielern vor. Wenn du dich jetzt mitten drin entscheidest die nächsten 4 Spiele Abende gehts auf die Ebene des Feuers wo alle immun gegen Sneak Attack sind, dann muss der Schurke das einfach aussitzen? Weil es ja plausibel in deiner Welt ist und du das gut findest, muss der Schurke dass schlucken? Wenn du dich entscheidest, dass irgendwann Shar das Gewebe an sich reißt muss der Magier damit leben, dass er erstmal die nächsten 6 Spielabende nicht zaubern kann? Du rätst dem Spieler vor dem Spiel nicht davon ab einen Magier zu spielen?

Zitat
Ich verliere dann Spaß, auch als Spieler, wenn der Regeleingriff innerhalb der Spielwelt keinen Sinn ergibt oder ich den Eindruck habe, dass dies nur aus Metagame-Gründen vorgenommen wurde.
Also weil es für dich zuviel Aufwand ist einen Grund zu finden ist dir dein eigener Spaß wichtiger als der des Spielers. Und auch alle Alternativen lehnst du ab: Bist du dann nicht ein Egoist?

Zitat
Die Leute sitzen an einem Tisch und deren Charaktere sind als Gruppe gemeinsam unterwegs. Ist da ein wenig Kommunikation zwischen den Spielern zu viel verlangt?
Was für eine Kommunikation? Wenn der Kleriker sich dessen nicht daran denkt und der Schurke keine Ahnung von Zaubern hat, dann ist es zuviel von dir verlangt als SL was dazu zu sagen?
Und ich halte nochmal fest was du gesagt hast:
Zitat
Und das Anpassen eines Abenteuers an die Bedürfnisse jeden Spielers (nicht Charakters!) am Tisch bedeutet nicht nur ungleich viel mehr Arbeit, sondern ist auch noch eine undankbare Aufgabe.
Oder um mal bei den Untoten zu bleiben, kann es ja nicht die Aufgabe des SL's zu sein die Stadt der Untoten, die die Gruppe im Rahmen des Abenteuers besuchen soll, möglichst schurkenkombatibel zu machen, damit der betreffende Spieler auch immer schön seine Sneakattack anbringen kann...
Weil die Spieler dir zu doof sind, du dadurch eine Hausregel einführen müsstest, es den Spielern vorher sagen müsstest, du Aufwand zum finden einer plausibele Erklärung aufwenden musst oder du selbst an Spaß verlierst ist das also so schwierig?
Für mich hört sich das nicht so an, als wäre das besonders schwierig und umständlich. Sondern dass du einfach keinen Bock hast.
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