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Autor Thema: Heut Ist Es Soweit  (Gelesen 21727 mal)

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Berandor

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #30 am: 17. Dezember 2003, 22:33:22 »
 Ich habe ihn jetzt auch http://www.p-pricken.de/kritik/filme/hdr3.html' target='_blank'>gesehen... wow.
Es gab ein paar kleinste "Makel" (so will ich sie gar nicht nennen) - das Suchende Auge z.B. war zuerst komisch - aber andererseits zeigte es wiederum anschaulich, wohin Saurons Aufmerksamkeit gerichtet ist. Und auch ein paar cheesige Momente (wie der Fackelläufer in der Zwei Türmen), aber hey, das ist Popcorn-Kino, das ist cool, da finde ich nix dran.

Und emotional hat mich das Ganze wirklich mitgerissen. Links und rechts wurden Taschentücher gezuckt, bei mir flossen die Tränen frei hinab. Ich bin absolut begeistert von diesem Film, der mich ebenso stark aber auf andere Weise bewegt hat wie Teil 1. Unglaublich, bravo, da capo!

Ich gehe glaube ich morgen wieder rein... in die Mittagsvorstellung. Mal sehen. Super!

ETA: Ich sage jetzt öffentlich, dass es keine Sonderedition geben wird. Man hat alle Extras auf die normalen DVDs gepackt, einmal auf die kurzen und dann natürlich sehr viel auf die langen. Was könnte man da noch draufpacken? Wenig bis nix, es wäre reine Geldmache. Ich sage, das passiert nicht.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Blackthorne

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #31 am: 18. Dezember 2003, 07:35:04 »
 Das passiert. Und ich stehe als erster im Laden, wenn´s so weit ist.

Zum Film fehlen mir noch die Worte.

Er hat Probleme. Wie schon erwähnt wurde. mußte vieles draußen gelassen werden, um die Laufzeit kurz zu halten.

Aber umgehauen hat er mich trotzdem. Näheres heute Abend.
D&D 5E: Ich wünsch euch dann mal viel Spaß.

Berandor

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #32 am: 18. Dezember 2003, 09:30:59 »
Zitat von: "Blackthorne"
Er hat Probleme. Wie schon erwähnt wurde. mußte vieles draußen gelassen werden, um die Laufzeit kurz zu halten.

Aber umgehauen hat er mich trotzdem. Näheres heute Abend.
Geht mir genauso. Das ist wirklich kraftvolle Erzählweise. Die Dinge, die aus dem Buch fehlen, kümmern mich da nicht wirklich.
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Telchar

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #33 am: 18. Dezember 2003, 14:59:32 »
 Nun gut, er soll gut sein, aber glaubt ihr, dass er bei der Oscarverleihung 2004 abräumen kann, wie es fälschlicherweise für Teil 1 prognostiziert wurde? Ich habe auf jeden Fall den Glauben an eine objektive Oscarverleihung letztes Jahr verloren, als fast alle an "Chicago" fielen. B)

PS: man muss eigentlich die Filme als Gesamtes (inklusive SpecialVersions) ansehen, um einen Gesamteindruck des Meisterwerks von Jackson zu bekommen.

Berandor

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #34 am: 18. Dezember 2003, 15:12:55 »
 Die Oscars sind so eine Sache, aber wer ein Abräumen für Teil 1 prognostizierte, hat wirklich keine Ahnung.

Die Oscars sind ja ohnehin eine große Freundschaftspreisverleihung. Wer hat es in Augen Hollywoods verdient, wer war immer nett, was ist am wenigsten provokativ...
Fantasy mögen sie nicht wirklich, es ist halt kein "wirklicher" bzw. ernster Film in ihren Augen.
Andererseits gab es drei Jahre in Folge einen sehr guten Film, und die jahrelange Arbeit von Peter Jackson könnte belohnt werden - er ist aber kein Insider, sondern mehr ein Sonderling.
Die Academy mag es auch,, wenn ein Film richtig abräumt, und RotK ist da ein guter Kandidat: Bester Film, Beste Regie, Beste Kostüme (schwierig, weil keine historischen Kostüme), Beste Effekte, Beste Musik, ... 8 oder 9 Oscars kann es da schon geben.
Es wird wohl keine Ehrung für die Darsteller geben, da es keinen wirklichen Hauptdarsteller gibt, und zu viele gute Nebendarsteller.

Ich persönlich möchte erst noch ein oder zwei Filme abwarten, die sehr guten Ruf in Hollywood haben.
Wirklich gute Filme (die nicht nur gut unterhalten) werden ja sowieso oft vernachlässigt. Allerdings sagen auch viele, wenn RotK nix gewinnt, dann hätten die Oscars ihre ohnehin schwächelnde Signifikanz endgültig torpediert.

Mein Tipp im Moment: Bester Film, aber nicht Beste Regie - oder umgekehrt.
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Blackthorne

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #35 am: 18. Dezember 2003, 19:07:57 »
 Umgekehrt. PJ kriegt einen Oscar, aber bester Film wird...hmm...Mystic River. Oder so.

So. Hier nun meine ersten (noch reichlich wirren) Gedanken zum Film. Es folgen heftige Spoiler, aber wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte sich ohnehin nicht in diesem Thread rumdrücken. Macht euch gefälligst ins Kino!

Wie fange ich an? „Die Rückkehr des Königs“ ist gleichzeitig der großartigste und der problematischste Film der Reihe.

Grundsätzlich kann man Peter „Gott“ Jackson wieder einmal nur gratulieren. Die Visualisierung Mittelerdes ist ihm erneut hervorragend gelungen. Insbesondere Minas Tirith ist nicht weniger als atemberaubend. Auch (wie immer) hat Horrorspezi Jackson einen besonderen Spaß an der Darstellung der düsteren, alptraumhaften Teile der Geschichte.  Vom gigantischen Rammbock der Orks, der quasi wie eine eigene Persönlichkeit wirkt, über die Szene, in der Kankra ihre Beute einspinnt, bis hin zu Gollum, der diesmal viel furchteinflößender ist, bekommt die „Dunkle Seite“ hier viel Rampenlicht.

Umso heller erstrahlen die Helden. Gandalf steht hier wieder voll im Mittelpunkt, nachdem er im zweiten Teil ja eher eine Nebenfigur war. Ian McKellen beherrscht wie immer stets die Szenerie.

Auch Theoden (mit Darth-Vader-Zitat!), Faramir (David Wenham ist besser als in Teil zwei) und Denethor (großartig: John Noble) bekommen ihre Szenen; Eomer hingegen dürfte nun endgültig als der große Verlierer der Verfilmung gelten.

Erstaunlicherweise ist es (zumindest in der Kinoversion) Aragorn selbst, der irgendwie nicht viel tut. Nachdem sich viele über „Die Zwei Türme“ beschwerten, in dem Kollege Elessar „alles macht“, dürften diesmal keine solche Klagen laut werden. Gondors neuer König läuft durch den Film wie Falschgeld und läßt überwiegend sein Schwert für sich sprechen. Extended Version abwarten.

Dieser Film gehört jedoch den Hobbits, keine Frage. Frodo, Sam, Pippin und Merry müssen hier –jeder für sich- über sich hinauswachsen, und dafür nimmt sich der Film gebührend Zeit. Sean Astin als Samweis Gamdschie ist der Star dieses Films; überraschend gut jedoch auch Billy Boyd als Pippin. Frodo ist gegen Ende wieder aktiver als in Teil zwei, in dem er ja handlungsbedingt nur herumgeschubst wird. Merry ist ebenfalls ein Fall für die Extended Version; siehe unten.

Legolas und Gimli sind business as usual – der Elb ist der Mann für die richtig spektakulären Special Moves; der Zwerg sorgt für die Lacher. Wenn man Peter Jacksons Umgang mit den Figuren wirklich kritisieren will, dann ist man am ehesten hier richtig. Etwas mehr Tiefe und (im Falle Gimlis) Kompetenz hätte nicht geschadet. Die Extended Version vom ersten Teil („Sie gab mir drei“) hat doch gezeigt, daß es geht. Und warum kann Gimli nicht auch mal was reißen? Ein Orkhäuptling oder ein Troll hätte doch schon gereicht.

Die Frauenrollen sind hier wesentlich buchgetreuer als zuvor: Arwen macht wirklich nichts spektakuläres (da dürfte sich unsere Forums-Eowyn freuen) und hat etwa drei Szenen; Eowyn tut brav das, was sie im Buch auch tut (und Miranda Otto war im zweiten Film irgendwie besser).

Gollum schließlich ist hier herrlich fies und ein wahrlich schreckenerregender kleiner Killer. Andy Serkis (in der Anfangsszene auch in echt zu sehen) hätte wirklich verdammt noch mal einen Oscar verdient.

Über Spezialeffekte, Kamera und dergleichen möchte ich mich nicht weiter auslassen – alles super wie immer. Die Effekte übertreffen die der Vorgänger um einiges; selbst Gollum wirkt noch einen Tick lebensechter.

Howard Shore hat mal eben den besten Filmsoundtrack seit Jahrzehnten hingelegt. Ein Skandal, daß er dafür keinen Oscar bekommen darf (neue Regel bei der Academy: Fortsetzungsfilme dürfen keinen Musik-Oscar kriegen).

Der Film an sich macht eigentlich alles richtig. Die Anfangsszene ist ein Geniestreich. Der Handlungsstrang mit Frodo, Sam und Gollum ist perfekt. Minas Tirith und alle Szenen darin sind toll. Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern ist schlicht und einfach das spektakulärste, was es in irgendeinem Kino jemals zu sehen gab. Da brennt die Netzhaut. Immer, wenn man denkt „Das kann man nicht mehr toppen“ kommt Jackson daher und toppt es. Mit geradezu absurder Leichtigkeit. Das Finale im Schicksalsberg ist schlankweg perfekt inszeniert und gespielt. Und in den letzten 20 Minuten darf geheult werden. Das gilt auch für harte Typen. Jeder darf (und wird!) zumindest feuchte Augen bekommen.

Aber „Die Rückkehr des Königs“ leidet. Wie ein Tier im Käfig. Selten war es so offensichtlich, daß einem Film viele wichtige Szenen fehlten, die um der Laufzeit willen herausgeschnitten werden mußten. Alleine sechs (!) Momente aus dem Trailer (1. Theoden schlägt Pippin zum Knappen, 2. Merry zu Pippin: „Wir werden das Auenland wieder sehen!“, 3. Gandalf wird in Minas Tirith von einem Nazgul konfrontiert, 4. Merry und Eomer trauern um Theoden, 5. Aragorn fällt mit traurigem Gesichtsausdruck auf die Knie, 6. Aragorn besteigt den Thron Gondors) fehlen; von Saruman mal ganz zu schweigen.

Es ist zum Ausrasten. Dieser Film ist eigentlich der spürbar grandioseste von allen Dreien, und doch bleibt uns die Perfektion bis zum nächsten Jahr verwehrt.  

Im Ergebnis wirkt der Film kurzatmig. Wo in den ersten beiden Teilen die Kinoversion durchaus eigenständig funktionierte, muß man hier von einer Notlösung sprechen. Ganze Handlungsstränge kommen viel zu kurz: Saruman und Schlangenzunge fehlen, der Palantir wird nie erklärt, Aragorn ist Statist, die Pfade der Toten werden schnell abgehakt, Denethor hätte mehr Zeit vertragen, der Turm von Cirith Ungol ist in 3 Minuten erledigt, die Entscheidung, zum Schwarzen Tor zu ziehen, kommt hopplahopp, die (allerdings auch unglaubwürdige) Eowyn-Faramir-Kiste wird nur mit kurzen Blicken angedeutet, die Freundschaft zwischen Theoden und Merry kommt praktisch nicht vor, der Palantir in Minas Tirith wird unterschlagen, das Schicksal des (sehr coolen) Orkhäuptlings wird nicht gezeigt. Ich könnte stundenlang so weitermachen. Dafür hätte man vielleicht die Scharmützel in Osgiliath kürzer halten können.

Das alles ist keine Kritik im herkömmlichen Sinne – ich liebe diesen Film heiß und innig, und letzten Endes ist das hier Erbsenzählerei. „Die Rückkehr des Königs“ haut mich aus den Socken. Hart. Aber sobald es eine Extended Version gibt, wird man diese Kinoversion eben nur noch mitleidig belächeln können.

Zumindest nimmt sich PJ für die wirklich wichtigen Dinge Zeit – den Weg der Hobbits, den Ritt der Rohirrim oder auch nur Gandalfs Gedanken über den Tod. Und die beste Entscheidung war es, die letzten 20 Minuten, in denen der Sieg schon erreicht wurde, so ausführlich zu belassen. Frodos Erwachen, die Krönungsfeier, die Hochzeit, die Grauen Anfurten und die geniale Szene im „Grünen Drachen“ sind absolut unverzichtbar.

Die Befreiung des Auenlandes gar nicht erst zu drehen, war goldrichtig. Den „Grünen Zeigefinger“ Tolkiens (schön formuliert) haben wir schon im zweiten Film deutlich im Nacken gespürt, und dramaturgisch gesehen kann man das vielleicht in einem Buch machen, aber nicht im Kino.

Meine „Rückkehr des Königs“ Top 10:

10. Der Todesritt der Rohirrim inklusive Theodens Ansprache.

9. „Und wir haben geweint, mein Schatz...“

8. Denethor macht Faramir klar, daß er lieber ihn tot sehen würde als Boromir.

7. Die aufgescheuerten Stellen an Frodos Hals.

6. Showdown im Schicksalsberg.

5. Gandalf erzählt Pippin mitten in der Schlacht, wie es ist, zu sterben.

4. Die Kriegsgesänge der Orks und der Haradrim.

3. Pippin singt für Denethor, derweil Faramir gen Osgiliath reitet.

2. Die Schlacht um Minas Tirith; insbesondere alles mit Trollen, Olifanten, Belagerungsmaschinen, Rohirrim, Olifanten, der grauen Schar und Nazgul. Und Olifanten. Und, äh, ach, Scheiße, die ganze Schlacht eben. Aber vor allem die Olifanten. Großer Gott, diese Viecher. Himmel. Leck mich am Arsch.

1. Die letzten 20 Minuten. Die enthalten genug große Momente für eine eigene Top-Ten-Liste; ich will nicht ins Detail gehen.

Tja. Morgen Abend geht´s wieder rein. Erfahrungsgemäß gefallen mir die HdR-Filme erst beim zweiten Mal so richtig gut, weil ich beim ersten Mal so angespannt bin. Mal sehen.

Kann´s kaum erwarten. :D

P.S.: Egal ob Nazgul, Orks, Trolle, Kankra oder Gollum – eine schlägt sie alle: Galadriel ist mit ihrem falschen Grinsen mal wieder das Gruseligste am ganzen Film. Widerlich.

P.P.S: Ich wette Euro gegen Erbsen, daß sich die Bild-Zeitung Der Deutschlehrer™ (auch bekannt als Der Spiegel) in ihrem obligatorischen Verriß am nächsten Montag wie ein Bussard auf das „Spießer-Idyll“ in der letzten Szene stürzen wird. Auch widerlich.

P.P.P.S.: Folgende Stellen in den Top Ten vergessen: "Schickt die Gefangenen zurück!" und "Der zählt trotzdem nur als einer!".
D&D 5E: Ich wünsch euch dann mal viel Spaß.

Chryst

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #36 am: 18. Dezember 2003, 21:38:52 »
 Ich halte mich mit meinem Komentar einfach mal eher kurz, denn der Film war schlichtweg genial! Einen so einen Film habe ich glaub ich noch nie gesehen.

Um meine eigene Meinung zu lesen, bitte Blackthornes Beitrag nochmal studieren   ;)

Was mir etwas komisch vorkommt ist nur, dass Legolas auf dem Olifanten stehen kann, aber das ist egal denn es passt absolut perfekt zum Film-Legolas.

Und hier nochmal ein extra fetter Lob an all jene, die sich die Kostüme ausgedacht haben. Oder hat jemand von euch schonmal eine coolere Rüstung als die vom Hexenkönig von Angmar gesehen? Da stockt einem ja der Atem, wenn man sie nur sieht! Oder gab es jemals schon Rüstungen, die ein Volk derart wiederspiegeln wie die der Gondorianer oder jene der Rohirrim? Die passen perfekt! Mein absoluter Favorit dieser Rüstungen sind immer die Schulterpanzer.  :)
Und außerdem Aragorn als König... um Himmels willen, ich habe noch NIE einen Menschen gesehen, der derart edel aussieht (Elben hier eingerechnet!). Das soll jetzt nicht heißen, dass ich schwul bin oder so  ;)

Wie Blackthorne schon erwähnt hat, ist Galadriel wohl die gruseligste aller Charaktere. Schon in Die Gefährten wirkte sie IMO ungemein beängstigen und in RotK ist sie es wieder!

Was mich sehr überrascht hat, war die Anfangsszene. Und ich finde, sie war unglaublich gut gewählt. Derart tolle Einstiege in Filme gibt es wohl selten! Und für alle, die Gollums Geschichte so noch nicht kannten, macht sie außerdem den ganzen Charakter noch viel glaubwürdiger als dies schon Serkis normale (großartige) Leistung und das toll animierte Äußere des kleinen Kerls tun.

Ich finde übrigens, dass es eine gute Idee war, soviele Szenen aus dem Trailer im Film wegzulassen, denn das erhöht die Spannung und Vorfreude auf die Special Extended Edition noch einmal merklich.

In RotK finden sich seehr bewegende Szenen. z.B., als in Minas Tirith nach Aragorns alle hinknien und nurmehr die 4 Hobbits stehen. Und dann erst Sams mistrauischer Blick! Einfach göttlich!

Ansonsten ist meine Meinung wie gesagt genau dieselbe wie die von Blackthorne.

P.S.: Eine meiner Lieblingsszenen: Gollum hängt auf dem unsichtbaren Frodo und kämpft mit ihm. Ich habe Tränen gelacht!  :D  
For fairies sake I'd say you better come with me

Talwyn

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #37 am: 19. Dezember 2003, 07:59:26 »
 Sonntag bin ich auch endlich drin...

Heut Ist Es Soweit
« Antwort #38 am: 19. Dezember 2003, 08:22:48 »
 
Zitat
P.P.S: Ich wette Euro gegen Erbsen, daß sich die Bild-Zeitung Der Deutschlehrer™ (auch bekannt als Der Spiegel) in ihrem obligatorischen Verriß am nächsten Montag wie ein Bussard auf das „Spießer-Idyll“ in der letzten Szene stürzen wird. Auch widerlich.

Die Spiegel-Online Rezi geht vergleichsweise positiv damit um; ein bisschen von oben herab, wie sich das für's Feuilleton gehört, aber alles in allem war's schon schlimmer ...
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,278498,00.html' target='_blank'>Spiegel Online
 
"Ladies and Gentlemen, let's face it: Civilization is a flop. We should consider what to do next." (Serj Tankian, System of a Down)

Necron

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #39 am: 19. Dezember 2003, 10:49:59 »
 Ich habe mir RotK gestern angesehen und ich glaub, was besseres hab ich bisher noch nicht gesehen!

Den ganzen Film über sitzt man absolut angespannt im Sessel, während PJ gekonnt mit dem Puls des Zuschauers jongliert. Der Soundtrack tut das übrige, um den Zuschauer endgültig so angespannt in seinen Bann zu ziehen, dass er alles rundherum vergisst.

Jenen, die die Bücher gelesen haben, wird auffallen, dass es einige Szenen gibt, die zu kurz kommen, doch ich persönlich nahm das gern in Kauf, werden doch andere Szenen so genial umgesetzt, wie man es kaum für möglich halten möchte.

Es ist, wie Blackthorne schon sagte, unglaublich, dass ein Film so absolut genial ist, aber dem Zuschauer trotzdem das Gefühl vermittelt, dass er eigentlich noch viel genialer sein könnte. Man möchte nieder knien vor Ehrfurcht, dass es gelungen ist, dieses Meisterwerk zu schaffen, und trotzdem hat man das Gefühl, dass er es tatsächlich noch besser hinkriegen kann (wenn er die Zeit hätte).

Ich persönlich kann keine wirklichen Kritikpunkte nennen, denn ich finde, die Zeit, die PJ hatte, hat er absolut genial genutzt. Wenn er in der Extended von RotK genauso gute Ergänzungen einbaut, wie bei TTT, dann können wir uns alle auf eine Wahnsinns-DVD freuen.

Alles in allem kann man PJ für diese Triologie nur danken. Alle 3 Filme zusammen ergeben ein geniales Meisterwerk. Änderungen aus TTT, zb Faramir, werden im 3. konsequent weitergeführt und betonen den Charakter sehr schön.

Ich fürchte, ich kann mir in Zukunft keine Fantasyfilme mehr ansehen, denn die Meßlatte hat PJ so hoch geschraubt, dass es in Zukunft wohl schwer werden wird, sich begeistern zu lassen.

PS: Ich stimme Chryst absolut zu, was das Kostüm des Fürsten der Nazgul angeht. Allein der Helm lässt einen vor Furcht erstarren.

ein begeisterter Necron, der jetzt ne Woche auf Urlaub fährt, und hofft, dass er in Slowenien ein Kino findet, in dem der Film auf englisch gespielt wird :)

Guest

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #40 am: 19. Dezember 2003, 11:03:11 »
 Oh Mann, nachdem ich Blackthornes Beitrag gelesen habe, ist soviel Erinnerung wieder in mir aufgestiegen, dass ich meinen Beitrag von vor 2-3 Tagen am liebsten wieder streichen würde. ;)

Ich werde ihn mir auf jeden Fall nochmal angucken, denn ich war in der Premiere leider wirklich sehr übermüdet und habe insoferb so manches nicht so wirklich aufnehmen können.

Schlussendlich bleibt jedoch zu sagen:
Peter Jackson ist herabgestiegen. Er ist Gott. Wer das bezweifelt bekommt es mit mir zu tun. ;)
Kann man wirklich so genial sein und trotzdem Mensch? :rolleyes:  

Archibald Odeomar Kessàth

  • Gast
Heut Ist Es Soweit
« Antwort #41 am: 19. Dezember 2003, 11:04:23 »
 Mist, schon wider nicht eingeloggt, diese bescheuerten Schulcomputer.
War mein Beitrag da oben.

Pestbeule

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    • Blog zur aktuellen Königsmacher-Kampagne
Heut Ist Es Soweit
« Antwort #42 am: 19. Dezember 2003, 14:48:09 »
 Auch wenn ich mich damit wahrscheinlich zum Opfer für Blackthorne mache, ich fand den Film den schlechtesten der Trilogie. Versteht mich nicht falsch, er war gut, aber ich hatte bei weitem nicht das gleiche Gefühl wie damals beim ersten und zweiten Teil als ich aus dem Kino kam und nur noch schwärmen konnte...

Und am Rande bemerkt (für diejenigen die sich über die schwarzen Augenbrauen bei blonden Elben aufregen...): schaut euch mal die Brauen von Legolas an  B)

Edit: Habt ihr auch gehört das sich Jackson als übernächsten Film evtl. The Hobbit vornehmen will?
"Since it is difficult to join them together, it is safer to be feared than to be loved when one of the two must be lacking."
http://pestbeule.blog.de/

Blackthorne

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #43 am: 19. Dezember 2003, 18:31:18 »
 Keine Sorge, Pesti. Ich habe ja auch gewissermaßen Kritik geübt, im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen.

Warum genau fandest Du ihn denn schlechter?

Oh, und das mit dem Hobbit steht seit ca. 6 Jahren im Raum...
D&D 5E: Ich wünsch euch dann mal viel Spaß.

Sword of Cyric

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Heut Ist Es Soweit
« Antwort #44 am: 20. Dezember 2003, 01:16:17 »
 Also mir gefiehl der Film sehr gut, was beim ersten sehen bisher bei keinem der beiden anderen der Fall war.

Vielleicht hat mich das Tripple Feature doch so erschöpft das ich nicht mehr wirklich Kritikfähig war. Mal sehen was beim zweiten mal sehen rauskommt.

Aber um einfach mal ein krasses Gegenstück zu den Superkritiken hier zu bringen (vom [RPG]Board):

Zitat
Eberon schrieb am 17.12.2003 um 16:41 Uhr:

Ich möchte gleich klarstellen, daß Pawlowsche Antworten unerwünscht sind.

Vor etwa sechs Jahren las ich, daß ein Regisseur, dessen Name mir damals nichts sagte, den HdR verfilmen wolle. Natürlich hoffte ich, daß es klappen würde und er das Buch verfilmen würde. So war es ja dann auch. Während der der gesamten Zeit, vom Casting, über die Dreharbeiten, bis hin zur Postproduktion hieß es immer: "wir verfilmen Werktreu". In Interviews - egal ob mit den Produzenten, den Schauspielern oder dem unbedeutendsten Kabelträger - wurde immer wieder betont, daß PJ ein großer Tolkienfan und -kenner sei, daß das im Zweifelsfalle die Bücher maßgeblichen seien und vor allem Tolkiens Worte gälten.

Dann, morgen vor zwei Jahren, lief der erste Teil der Verfilmung in den Kinos an und ich als Tolkienist war natürlich sehr gespannt. Natürlich freute ich mich auch darauf. Während der Produktion waren häufig Änderungen an der Geschichte bei den Fans im Internet auf harsche Kritik  gestoßen. Sei es das Fehlen Tom Bombadils oder Arwens erweiterte Rolle. Doch dann kam der Film und die Kritiker (zumindest die meisten) verstummten. Der fast einhellige Meinung war, der Film sei phantastisch, episch, groß, phänomenal - einige nannten ihn sogar Werktreu. Er fange die Atmosphäre des Buches ein, den Geist Tolkiens und daher sei er als Werktreu zu bezeichnen.

Ich war jedoch anderer Meinung. Es gab einfach zu viele unnötige, und zum Teil blödsinnige Änderungen. Das reicht von der übereilten Abreise aus Hobbingen, über den Rat Elronds sowie Aragorn und Elronds Charakteränderungen, bis hin zu Galadriels Spiegel. Sehr häufig hieß es auch, PJ habe sich kurz fassen müssen, die Geschichte straffen müssen. Darum hätte er hier und dort etwas hastiger vorgehen müssen. Ja, das stimmt natürlich, aber warum verschwendet er dann soviel Zeit mit dieser unnötigen, schwachsinnigen Treppenszene? Warum dieser minutenlange Kampf gegen die Orks und den Höhlentroll?
Die meisten interessierte das alles nicht. Für sie war es ein großartiger Film. Ich glaube heute, daß dies ein Fehler war. PJ hätte von den Fans sehr viel mehr Gegenwind bekommen müssen. Dann wären Teil zwei und drei des Filmes wohl sehr viel näher am Original gewesen.


Im Dezember vorigen Jahres lief dann das zweite drittel des Filmes in den Kinos an. Für mich der Tolkiensche Super-GAU. Ich weiß ehrlich nicht, wie jemand, der in die Produktion des zweiten drittels involviert war, behaupten kann er sei auch nur im entferntesten Werktreu. Eine Charakteränderung - oder besser -entstellung - jagte die nächste. Eine kurze Aufstellung der Opfer und des Verbrechens an ihnen:

  • Gimli: degradiert zur Witzfigur

  • Eomer: vertrieben aus Edoras, abgehauen aus Rohan,

  • Theoden: ein Idiot, der Grima töten will und der den Rat Gandalfs ausschlägt

  • Gandalf, Aragorn, Gimli: drei strategische Idioten, die wollen, daß Theoden in Edoras bleibt und dort kämpft.

  • Legolas: verliert seine Hoffnung

  • Faramir: ohne Worte

  • Baumbart und die Ents: hastig
Als sei das noch nicht genug, reiht sich im Film eine schwachsinnige Änderung an die nächste. Eine kleine Auswahl:

  • Baumbart bringt Merry und Pippin zu Gandalf

  • Die Exorzismus-Szene

  • Aragorns Klippensprung

  • Elben in der Klamm

  • der Wargangriff
Aber der Hammer an der Sache ist, daß PJ nach sechs Stunden Film in der Geschichte genauso weit ist wie Bakshi nach zwei. Ohne daß PJ näher am Buch wäre.
Am zweiten Teil erkennt ganz deutlich das Problem des Films: PJ. Er hat viel Symbolik im HdR nicht verstanden. Wenn er dann aber mal etwas verstanden hat, packt er die grobe Kelle aus und präsentiert es so, daß selbst der letzte Idiot es im Schlafe versteht. Er ersetzt ständig Schauspielszenen durch FX-Szenen. Alles in allem erzählt er die Geschichte einfach nur Plump. Anders kann man es nicht nennen. Schönes Beispiel: Die Exorzismus-Szene. Es reicht nicht, daß Saruman Theoden mit Hilfe Grimas eingelullt hat und ihm eingeredet hat er sei alt und sein Land verloren. Nein, Theoden muß wirklich von Saruman besessen sein, weil der normale, dumme Kinogänger sonst der Handlung nicht folgen kann. Nun ist Theoden Saruman ausgetrieben. Aber anstatt daß PJ Bernard Hill das tun läßt, wofür er bezahlt wird - die Szene zu schauspielern -  macht PJ die FX-Kiste auf und läßt das einen Morpheffeckt machen.


Gestern war es dann soweit, der dritte Teil lief an. Ich habe bei keinem der beiden anderen Teile, so häufig den Kopf geschüttelt wie bei diesem. Es einfach unglaublich, wie PJ es geschafft hat nahezu nichts von dem Geist des Buches in den Film zu bringen. Als ich gestern den gesamten Film sah, fiel mir all diese kleine Dinge auf, die fehlen oder entstellt sind. Aber dazu später mehr.
Es hieß ja immer, der dritte Teil des Filmes werde näher am Buch sein als der zweite. Das ist aber nicht so.  Was bzw. ob PJ sich etwas bei dem Teil dachte ist mir ein Rätsel. Wenigstens ist er konsequent und entstellt auch die Charaktere, die bisher glimpflich davon gekommen waren:

  • Gandalf: gibt es in dem Teil jemandem, dem Gandalf keine mit seinem Stab verpaßt hat?

  • Denethor: ein arrogantes Arschloch

  • Gimli: noch tiefer gesunken als schon im zweiten Teil

  • Frodo: er schickt Sam weg

  • Sam: läßt sich von Frodo wegschicken

  • Theoden: nein, wir helfen Gondor nicht, warum auch

  • Elrond: eine Heulsuse
Ja, auch unsere Schwachsinns-Szenen sind wieder mit dabei:

  • die Palantirszene

  • Gandalf verprügelt Denethor

  • das entfachen der Leuchtfeuer

  • Denethors Fackellauf

  • die Oliphanten

  • Theodens Sturmangriff auf die Oliphanten

  • Geister auf den Pelennor-Feldern

  • ganz Minas Tirith kniet vor den vier Hobbits
Warum bringt Gimli Gandalf die Krone?
Warum steht der verdorrte weiße Baum auf einmal in voller Blüte?
Warum lebt die Familie Gamdschie nicht in Beutelsend?
Warum fährt Schattenfell nicht mit in den Westen?
Was heißt das letzte Schiff in den Westen?

Fragen über Fragen. Ich könnte noch stundenlang so weiter machen. Tolkien hat eine lebende, atmende Welt geschaffen, in der er die Geschichte des Ringkrieges erzählt. PJ hat in seinem Film all das Platt gemacht. Die Film-Mittelerde ist eine leblose Welt wie jede andere auch. Aber PJ hat gezeigt, daß es prinzipiell möglich ist den HdR zu verfilmen. Die Technik ist da.  Hätte der Film einen guten Drehbuchautoren und einen fähigen Regisseur gehabt, wäre er der Film aller Filme geworden. Doch leider ist er letztlich ein Film wie jeder andere, mit mehr und zum Teil auch besseren Spezialeffekten und größeren Schlachten, aber letztlich nichts wirklich besonderes.

So, ich schmeiß mich jetzt aufs Sofa und lesen Die Rückkehr des Königs.


Noch kurz ein Wort zur Synchronisation: Warum können sie Mithrandir sagen, scheitern dann aber an Mithril, Minas Tirith, Orthanc und Denethor?
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

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