Aus
aktuellem Anlass greife ich das Thema noch mal auf, wobei es eher heißen müsste Rüstung vs. Projektilwaffen.
Vidala hat folgendes geschrieben:
Naja...nun vergleichen wir mal die Stahlqualität von vor 800 Jahren mit heute. Damals gabs noch kein Eisen-Kohlenstoff-Diagramm.
Vielleicht; aber selbst einfaches Eisen ist schon recht wirkungsvoll wenn das zu stoppende Projektil weicher ist. Von halbwegs brauchbarem Stahl ganz zu schweigen.
Das mag sein. Aber das zu stoppende Projektil ist meistens nicht weicher. Die Spitzen von Armbrustbolzen waren meistens ebenfalls aus Eisen oder dem damligen Billigstahl. Ein problem bestand dann, wenn Bleikugeln verwendet wurden, dann waren die natürlich weicher, aber der Impuls und der Druck auf das Material spielen dennoch eine Rolle.
Zitat:
Und heute wird überwiegend auch Kevlar eingesetzt, Kunststoff.
Eine Kevlar-Weste schützt Dich vielleicht vor einer 9mm, aber nicht vor einem Gewehrkaliber. Ohne feste Platten hast Du da kaum eine Chance. Schau' Dir mal an worasu moderne Schutzwesten bestehen und vovor sie jeweils schützen.
Jo, und warum? Kaliber wirds nicht sein, da Sturmgewehre meist 5,56 mm oder 7,62 mm nutzen und Pistolen 9 mm. Also wohl der Impuls hm? s.o.
Zitat:
Kürasse waren auch keine Vollplatten und dienten meist nur noch zur Zierde bzw. Waren bei Kämpfen mit einem Florett oder Degen sicher als Rüstung tauglich. Sobald der Hellebardier kam war Feierabend.
Ja, Kürasse sind keine Vollplatten; sie schützen nur den Torso. Den aber genau so gut wie Vollplatte. Und im 19. Jahrhundert sind Hellebardiere und Degenfechter keine zu erwartende Opposition.
Dazu Notus' Argument:
P.S. Zur Reiterkürass:
Der hat gegen Pistolen- und Musketenkugeln beim den Feind erstürmen ordentlich geholfen, bis die Kavallerie so ca 30m bis 10m an den Schützen dran waren.
Seh ich auch so: nur eine Frage der Entfernung. Und Volldosen wollte man ja auch nicht mehr, man wollte ja auch wieder aufstehen, wenn einem das Pferd unterm Hintern weggeschossen wurde. Gegen andere Kavalleristen mit Säbel schütze der Küras möglicherweise, aber gegen Speere und Kugeln? Sicher nicht, sonst hätte die U.S.-Kavallerie ja auch welche getragen, aber weder bei irgendwelchen Indianerfeldzügen noch im Sezessionskrieg kamen solche Dinger zum Einsatz, und letzterer war durchaus im 19 Jhd.
Zitat:
Und ja, für so blöd halte ich die Ritter. Zumindest für blöd genug sich zu überschätzen, und eine Rüstung anzuziehen die zu schwer für sie war.
Dann kann ich Dir auch nicht helfen
Aber Du solltest Dich mal fragen, wieso dann überhaupt jemals ein Ritter eine Schlacht überlebt hat...
P.P.S.
Wenn du wirklich glaubst, daß sich ausgebildete Kämpfer, über Jahrhunderte hinweg, in eine sauteure Rüstung gezwängt haben, die sie zu einem watschelnden Ziel macht, dann hälst du die wohl für totale Vollidioten.
Die Menschen waren damals genau so intelligent wie wir heute, nur mit weniger Bildung. Aber um zu merken, wie "schlecht" Rüstungen deiner Meinung nach waren, dafür hätte es kein Abitur gebraucht, das hätte auch ein Analphabet nach 5 min in der Rüstung geschafft.
Nun ich sagte nicht, dass alle Ritter eitel oder doof waren, aber es gab eben auch welche die es waren.
Ob die Menschen damals so intelligent waren wie heute wage ich nicht zu beurteilen, Fakt ist, sie hatten nicht das heutige wissen und auch nicht die heutige Bildung. Und ja es waren sehr viele Analphabeten damals, und selbst heute glauben noch manche, das größer und dicker auch besser bedeutet bei Kriegsmaschinerie.
Ich erinnere mich daran, mal gelesen zu haben dass im Mittelalter in der Schweiz eine Gruppe Ritter (ein Dutzend etwa), auf einer Strafexpedition an einer Handvoll Bauern, von jenen getötet wurden, mit Mistgabeln und Äxten und dergleichen. Warum konnten die Bauern gewinnen? Weil die Ritter vollkommen schwerfällig waren, und in ihrer Ignoranz davon ausgingen, dass kein Bauer es wagen würde einen Ritter anzugreifen, weil sie es nicht "durften" Das den Bauern das egal war...tja, dumm gelaufen. Soviel zum Thema Ignoranz und Bildung.
Zitat:
Und unter anderem kam auch das bei der erwähnten Sendung von Galileo. Ich räume denen dabei kein ultimatives Wissen ein, aber ich halte sie für fähig, gut genug zu recherchieren und wissenschaftlich zu arbeiten.
Fähig vielleicht, aber definitiv nicht willens. Warum langweilige Fakten senden wenn man spektakuläre Mythen bringen kann die zudem noch genau auf die Erwartungen der Zuschauer zugeschnitten sind? Galileo ist reine Unterhaltung, keine Wissenschaft.
Klar kann man Wissenschaft schön bunt verpacken, aber wer es kann, kann auch darin erkennen was zu überspeilt ist und was nicht.
Und ich denke nicht, dass sie den vollkommensten Humbug präsentieren.
Du darfst "panzerbrechend" nicht mit "Rüstung ignorierend" gleichsetzen.
Da hast du allerdings recht. Nur leider gibt es in DnD keinen entsprechenden Unterschied.