Natürlich ist das ihre Zielgruppe, wurde doch xmal betont.
Was sie behaupten und was sie dann getan haben, sind aber zwei paar Schuhe. Und der Unterschied zu früheren Editionswechseln ist der, das früher der Großteil der Meckerpoette nach Erscheinen der neuen Edition in kürzester Frist klammheimlich den Wechsel nachvollzogen haben. Dass das dieses Mal nicht gelungen ist, ist offenkundig.
WotC aber Inkompetenz vorzuwerfen, weil es dir persönlich nicht gefällt ist irgendwie nicht ganz fair, da du ja nicht eine ganze Zielgruppe repräsentierst.
Das ist ja der Witz an der Sache. Das tue ich gar nicht. Ich bin vielmehr davon überzeugt, dass sie ganz bewusst in Kauf genommen haben, einen Teil der Altkunden zu verlieren, um mit einer neuen Konzeption ihre Spielerschaft deutlich zu erweitern. Ich bin damit naturgegebenermassen nicht ganz glücklich (ich war ja immerhin gerne D&D-Spieler), ich würde aber nie behaupten, dass dieses Handeln irgendwie unmoralisch wäre.
Ich bin allerdings der Meinung, dass sie sich mit einem weniger radikalen Vorgehen und einer ehrlicheren/geschickteren Kommunikation ihrer Pläne und Ideen eine Menge schlechter Mundpropaganda hätten ersparen können. Das ist der Punkt, an dem meine Kritik einsetzt, nicht die Sache an sich. Mich nervt einfach, wenn so getan wird, als wäre ich selbst dran schuld, wenn mir die schöne neue Welt nicht gefällt. Dabei ist es ganz offensichtlich, dass in der 4E der Fokus des Systems in die (fuer mich) ganz falsche Richtung verschoben wurde.
ist ganz einfach: Die Systemänderungen (wie auch die Hintergrundänderungen) sind da und teilweise viel radikalerer Natur, als man das von früheren Editionswechseln gewohnt ist. Nicht immer ist das Neue besser, oft ist es auch einfach nur anders. Und ganz ehrlich: ich würde mich viel wohler fühlen, wenn ich davon ausgehen dürfte, dass WotC wussten, was sie tun. Ansonsten müsste ich ihnen nämlich tatsächlich Inkompetenz vorwerfen.
Erinnern wir uns doch bitte kurz an die Wizards-Studie zum Thema Rollenspieler...da kam raus, dass die idealen Kunden zwischen 11 und 17 Jahre alt sind und mindestens 2 Jahre beim Hobby bleiben. daraus abzuleiten, dass die Hauptzielgruppe der 4E die 11-17jährigen sind, finde ich alles andere als abwegig.
Steht doch sogar in dem von Zechi gebrachten Zitat. und ist genau das Problem, an dem WotC zu knabbern hat, da sich die Interessen der heute 13-jaehrigen kaum mit den Interessen unserer Generation in Einklang bringen lassen.
Mir fehlt da auch jede Idee, auf was du abzielst. Was hätte deiner Meinung nach ein Buchverlag "besser" machen sollen, als Bücher zu übersetzen und zu versuchen, sie zu verkaufen?
Worum es mir dabei ging: Meinem Eindruck nach (und der mag natuerlich falsch sein) hat F&S gar nicht erst versucht, einen grösseren Kundenkreis zu erreichen. Man hörte immer nur: Die Leute kaufen sowieso immer alles auf Englisch, da haben wir eh keine Chance.
Ich bin nun nicht ganz sicher, auf welcher Datenbasis F&S zu ihrer Einschätzung gelangt sind, mir vermitteln aber viele Diskussionen hier und in anderen Foren eher den Eindruck, dass eine recht ansehnliche Menge an Fans gerne deutschsprachige Produkte haben würde und auch zu kaufen bereit wäre, mit der aktuellen Handhabung durch F&S aber nicht zufrieden war. Statt aber darüber nachzudenken, wie man diesen potentiellen Kunden denn entgegen kommen könnte, kamen dann (haben wir auch in diesem Thread - nicht von offizieller Seite - schon gehört) Sprüche des Inhalts: "Tretet erst mal in Vorlage und kauft auf Verdacht die Sachen, die es schon gibt. und wenn ihr fleißig genug kauft, überlegen wir uns dann auch, ob wir vielleicht noch weitere Sachen übersetzen werden."
Umkehrung des marktwirtschaftlichen Prinzips: Anstatt durch das geeignete Angebot die gewünschte Nachfrage zu erzeugen, wartet man lieber, ob sich durch Zauberhand die Nachfrage von ganz alleine einstellt. Leider funktioniert das aber aus dem von Taysal genannten Grund nicht.