Das meinte ich.
Das Problem ist eben, dass Trefferpunktschaden nirgends direkt als "Verletzung" definiert ist. Wenn ein Monster einem Barbaren A 10 Punkte
Schaden zufügt, ist er - sofern im positiven TP-bereich - immer noch genauso funktionsfähig wie vorher, was es im Prinzip verbietet, ihm irgendwelche
Verletzungen zuzuschreiben, die ihn sichtbar beeinträchtigen würden. Wenn er aber nicht sichtbar beeinträchtigt ist, dann ist es sowohl für die Spieler als auch den SL sehr leicht, eine Situation zu schaffen, in der es durchaus Sinn machen würde, dass das Monster den Gegner wechselt.
Zur Illustration: Besagter Barbar A macht einen 1,50m-Schritt von dem Monster weg. Gleichzeitig rückt Barbar B an das Monster heran und greift dieses an.
Rein taktisch gesehen wäre es womöglich klüger, dass das Monster selbst einen 1,50m-Schritt ausführt und weiter auf Barbar A draufhaut, schließlich hat der schon Schaden eingesteckt und ist damit leichter runterzuprügeln. Im Spiel würde das aber nur dann Sinn ergeben, wenn der TP-Verlust von Barbar A nach außen hin als starke Beeinträchtigung sichtbar ist, und das gibt das System von D&D eben nicht ohne weiteres her.
Wir haben hier also gegebenenfalls die Situation, dass der SL den TP-Verlust auf eine Art und Weise interpretiert, die es ihm erst ermöglicht, im zweiten Schritt konsequent weiter auf den armen Barbaren A einzuprügeln. Warum das logischer sein soll als die Vorgehensweise eines anderen SL, der unter einer anderen Interpretation zu einer anderen Vorgehensweise kommt, erschließt sich mir nicht im geringsten. Empfindliche Spieler könnten so etwas durchaus als Willkür empfinden, und wenn daraus sogar ein TPK entstünde, hätte ich vollstes Verständnis, wenn die Spieler angesäuert reagieren.
Das ist übrigens kein Plädoyer gegen solche Interpretationen. Meine diesbezügliche Aussage an Glgnfz war gar nicht kritisch gemeint, tatsächlich bleibt bei einem so schwammig definierten Regelbegriff gar nichts anderes übrig, als diesen irgendwie zu interpretieren, wenn man ihn beschreibend umsetzen will.
Man sollte sich dann eben nur hüten, andere Interpretationen bzw. die daraus resultierenden Spielweisen herabzusetzen.
Und nochmal: Schaden ist nicht dasselbe wie Verletzung, Damage nicht dasselbe wie Injury. Wenn die Autoren des Regelwerks diese Gleichsetzung gewollt hätten, hätten sie einfach den passenderen Begriff gewählt, aber da dann ihr ganzes schönes abstraktes TP-System den Bach runter gegangen wäre, haben sie es bewusst gelassen.